


Carola Weise
Ehemalige Jugendamtsleiterin im Landkreis Freiberg, später Hochschuldozentin und Supervisorin
Carola Weise kam 1984 als klinische Psychologin nach Freiberg und übernahm nach der Wende 1990 die Leitung des Jugendamtes. Hier war sie maßgeblich am Aufbau neuer Jugendarbeitsstrukturen beteiligt, insbesondere an der Förderung von Vereinen und offenen Jugendeinrichtungen.
Heiko Heese
Sachgebietsleiter für Jugendfragen in der Stadt Freiberg, Leiter des Pi-Hauses
Heiko Heese war Gründungsmitglied des Vereins, der das Pi-Haus – vor der Wende noch als Pionierhaus in Freiberg bekannt – nach der Wende übernommen hat. Nachdem er sich viele Jahre als Streetworker der Stadt Freiberg engagierte. Wurde er als Vorstand des Vereins aktiv. Seit 2010 leitet Heiko das Kinder- und Jugendhaus in Freiberg und koordiniert dessen jugendbezogene Angebote für die Stadt und Umgebung.
Schon früh engagierte sich Carsten Kohlschmidt in der Jugendarbeit in Freiberg und machte sich hier vor allem als mobiler Jugendarbeiter verdient. Er spielte eine zentrale Rolle bei der Vereinsgründung, die das Pi-Haus als freies Jugendzentrum übernahm, und setzte sich für den Erhalt, den Ausbau und die Refunktionalisierung des Hauses ein.
Gründungsmitglied und ehemaliger Geschäftsführer des Vereins Pi-Haus
Carsten Kohlschmidt









Was in Freiberg als Schülervertretung begann, ist längst ein starkes Kinder- und Jugendparlament. Aus allen Schularten kommen gewählte Kinder zusammen, bilden AGs und stellen echte Anträge – vom Bolzplatz bis zur Verkehrsinsel. Die Stadtverwaltung bezieht sie in Planungen ein, sogar Bürgermeister*innen nehmen sich Zeit. In einem festen Rhythmus beraten die jungen Mitglieder*innen über Anfragen, arbeiten mit Fachämtern zusammen und machen Stadtpolitik für ihre Zielgruppe. Es geht dabei nicht nur um Beteiligung oder Selbstwirksamkeitserfahrung, sondern auch um die Einsicht, dass Demokratie manchmal auch bedeutet, dass die anderen Recht bekommen.
Jugendparlament Freiberg – Einmischen erwünscht!

Die frühen 90er Jahre waren für viele Jugendliche eine Zeit der Unsicherheit. Lehrstellenmangel und hohe Arbeitslosigkeit führten zu Orientierungslosigkeit, während gleichzeitig politische und gesellschaftliche Fragen immer präsenter wurden. Musik spielte eine zentrale Rolle – nicht nur als Ausdruck von Emotionen, sondern auch als Ventil für Wut und Freiheit. Viele suchten ihren Platz, fragten sich, wo sie hingehören, und einige gingen in den Westen, um dort eine Ausbildung zu machen. Trotz aller Herausforderungen gab es einen starken Drang nach Erlebnissen und neuen Erfahrungen, die auf ganz unterschiedliche Weise ausgelebt wurden.
Jugendliches Leben nach der Wende

Zwischen Freiraum und Verdrängung
Öffentliche Orte waren lange wichtige Begegnungsräume für Jugendliche. Hier traf man sich, tauschte sich aus, war sichtbar – ganz ohne Konsumzwang oder pädagogisches Konzept. Doch mit der zunehmenden Umwidmung und Regulierung solcher Räume, etwa durch Denkmalstatus oder restriktive Auflagen, verschwanden viele dieser offenen Treffpunkte. Die Folge: Verdrängung von Jugendkultur, Entstehung neuer Konflikte – und das Gefühl, dass etwas verloren ging, was eigentlich gut funktioniert hatte.
Archivbilder
Link zum kompletten Video
Lorem ipsum dolor sit amet, consectetuer adipiscing elit.