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Jörg Schneider

Leiter des Kinder- und Jugendhauses UK in Chemnitz

Jörgs Einstieg in die Jugendarbeit begann 1987 in einem Jugendclub in Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz). Dort war er als Mitarbeiter tätig und organisierte später zunächst Veranstaltungen und Konzerte, bevor er von der FDJ als Mitarbeiter Kultur in die Stadtleitung übernommen wurde. Nach der Wende arbeitete er in verschiedenen Chemnitzer Jugendeinrichtungen, darunter das Haus der Jugend, der Würfel, das Freizeitzentrum Süd und schließlich das Kinder- und Jugendhaus "UK 13", das er nunmehr seit über 30 Jahren aktiv mitgestaltet.

Jugendklubs der DDR

In der DDR waren Jugendklubs und Sportvereine zentrale Treffpunkte für junge Menschen. Neben Fußball, Tischtennis oder Handball boten Diskotheken die Möglichkeit, Gleichgesinnte kennenzulernen. Die Clubs waren vielfältig: von kleinen Nischen für Musikliebhaber bis hin zu Mainstream-Treffs, in denen DJs nicht nur Platten auflegten, sondern aktiv Musikbildung betrieben. Nach der Wende änderte sich die Landschaft der Jugendkultur drastisch, viele alte Strukturen verschwanden oder wandelten sich in neue Freizeitangebote.

Die Nachwendezeit war für viele von Aufbruch, Improvisation und Umwegen geprägt – gerade in der offenen Kinder- und Jugendarbeit. Zwischen Streetdance, Sozialarbeit und Selbstorganisation entstanden neue Räume und Rollenbilder. Wer dranblieb, übernahm Verantwortung, machte Ausbildung, baute Beziehungen auf. Freizeit wurde zur pädagogischen Aufgabe, Diskotheken zu Schutzräumen, Billardtische zu Brücken. Und auch wenn es chaotisch war: Es war eine Zeit, in der sich viel bewegt hat.

Leben in der DDR bedeutete für viele eine Mischung aus Anpassung, persönlichen Freiräumen und subkulturellen Nischen. Während einige sich gut mit den Gegebenheiten arrangieren konnten, suchten andere nach Wegen auszubrechen und Repressionen zu umgehen. Trotz unterschiedlicher Standpunkte konnte man sich immer in die Augen gucken. 

Aufbruchsstimmung!

Von wegen „Gefängnis“

Begegnung wird zur Budgetfrage!

Mit sportlichen Aktivitäten wie Fußball- und Tischtennisturnieren brachte das Team um Jörg Schneider Menschen aus verschiedenen Hintergründen zusammen. Solche Projekte dienten der Verständigung. Ebenso wie Reisen, die weit in die 90er Jahren hinein umfangreich von der Stadt Chemnitz unterstützt wurden. Heute hingegen sind viele dieser Angebote schwieriger umzusetzen: Nicht nur die Finanzierungen haben nachgelassen, sondern auch das Interesse. Ein letztes Aufzucken der letzten Jahre erlebte Jörg Schneider infolge der Corona-Krise.

Archivbilder

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